Vorlesung: Gotteserfahrung - Für und Wider

William J. Hoye

Sprechstunde: Di 15.00 - 15.30 Uhr

P: C1; SI: C1; P (wF): C2

Zeit: Mo 11.00 - 13.00 Uhr

Ort: KThS I

Beginn: 25.10.2000

Belegnummer: 02.0929

Inhaltliche Schwerpunkte:

Der in der heutigen Theologie verbreitete Grundbegriff der Gotteserfahrung soll in dieser Lehrveranstaltung näher ins Auge gefaßt werden. Gibt es Gotteserfahrung? Was geschieht in einer "Gotteserfahrung"? Als Knotenpunkte der Auseinandersetzung fungieren insbesondere die Begriffe " Erfahrung", " konkret", " Reflexion", " Wirklichkeit" und " Liebe". Die entscheidende Frage ist die nach dem Verhältnis von " Gotteserfahrung" und " Wirklich- keit". Bei den meisten Theologen dient " Gotteserfahrung" zur Gewährleistung des Anschlusses des Glaubens an die Wirklichkeit, worin wohl der Hauptgrund für die Aktualität des Begriffes zu suchen sein dürfte. Variationen dieses Ansatzes an Beispielen aus der Religionspädagogik, aus der Theologie der Befreiung sowie bei einflußreichen Einzeltheologen werden dargestellt. Wenn die Auseinandersetzung gelingt, so ist das Ergebnis ein theologisches Verständnis des Wirklichkeitsbegriffs, welcher die Idee einer Gotteserfahrung überholt.

Folgende Autoren werden behandelt:
Leo Scheffczyk (Zurückhaltung), W. Kasper (Sinnerfahrung), A. J. Ayer (Neopositivismus), die Lehre der katholischen Kirche, F. Weidmann (Religionspädagogische Verwendung), G. Greshake, W. Beinert, L. Boff (Theologie der Befreiung), Theresa von Avila (mystische Gotteserfahrung), R. Schaeffler (historische Kontingenz), J. Splett (Reflexion), K. Rahner (transzendentale Gotteserfahrung), Carl Friedrich von Weizsäcker (Erfahrung der Einheit), Thomas von Aquin (Gotteserfahrung im Jenseits).

 

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