Vorlesung: Säkularisierung -- Wirksame christliche Elemente in der säkularen Kultur

Secularization -- Active Christian Elements in the Secular Culture


 

 

Zeit: Freitag 10:15 -- 12:00

Raum: S10 Schloss (im vierten Stock; Fahrstuhl links vom Eingang des Schlosses)

Beginn: 7. April 2014

Ende: 18. Juli 2014

Belegnummer: 022839

Kommentar:

Große Teile der europäischen Kultur sind aus dem Christentum erwachsen und von ihm getragen worden. Doch im Zuge der Aufklärung wurde der Lebenswandel zunehmend auf Basis der menschlichen Vernunft statt auf einer Beziehung zu Gott begründet. In diesem Prozess sind viele Begriffe, Vorstellungen und Elemente der christlichen Kultur aus ihrem religiösen Kontext in den weltlichen Kontext von Philosophie und Zeitgeist übergegangen. Mit anderen Worten, sie wurden säkularisiert. Was steckt hinter dieser Säkularisierung als geistesgeschichtlichem Prozess, der seinen aktuellsten Höhepunkt im Sozialismus und seinem Versuch, Religion vollkommen abzuschaffen, erreichte? Heute erkennen die meisten Menschen den christlichen Ursprung der säkularisierten Elemente nicht mehr. Sie bleiben aber trotzdem höchst wirksam. Wer würde beispielsweise die Wichtigkeit von Konzepten wie Verantwortung, Gewissensfreiheit und Toleranz bezweifeln? In der westlichen Welt gilt die Trennung von Kirche und Staat als erstrebenswerte Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaftsform. In der säkularen Demokratie sind nicht religiös fundierte Glaubenssätze, sondern der Wille der Wähler, das Wohl der Allgemeinheit und scheinbar bürgerliche Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität die Richtschnur des politischen Handelns. Doch wer wollte auf die aus dem Christentum stammende Menschenwürde als Fundament der demokratischen Verfassung verzichten? Wer auf die Volkssouveränität, die ihren Ursprung im Christentum hat? Diese Vorlesung hat zum Ziel, die versteckten christlichen Elemente in unserer säkularen Kultur aufzudecken und zu zeigen, dass das Christentum in unserer Gesellschaft nicht ausgerottet ist, sondern diese vielmehr mit großer Stärke weiter trägt.

 

 

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